Mehr «Beschatter» bitte!
Auf die Gefahr hin, dass ich wie die alte Fasnacht daher komme: Wir müssen reden, liebe Leserschaft. Und zwar über «Die Beschatter». Die sechsteilige Serie hätte im Oktober und November dem SRF eine Traumquote bescheren sollen. Stattdessen aber gabs die pure Ernüchterung. Erzielte die erste Folge noch einen Marktanteil von 28,4 Prozent und 441’000 Zuschauer:innen, wurde bereits die zweite Folge nur noch von 321’000 Personen gesehen. Der Sturzflug ging weiter und weiter. Kein Wunder, dass ich nicht das Reissen hatte, «Die Beschatter» zu schauen. Bis mich neulich ein Virus ins Bett haute. Ich startete mit wenig Erwartungen in Folge 1. In «Die Beschatter» eröffnet der Ex-Polizist Leo Brand (Roeland Wiesnekker) eine Detektivschule. Der Ex-Polizist wirft seinen bunten Haufen dilettantischer Detektiv:innen schonungslos ins kalte Wasser. Die Serie spielt in Basel. Die angehenden Detektiv:innen werden von prominenten Schauspielerinnen und Schauspielern wie Esther Gemsch, Martin Rapold und Martin Butzke gespielt. Meine Top-Entdeckung aber ist Meryl Marty in der Rolle der Agotha Bayani. Agotha ist die Tochter einer verschwundenen Prostituierten, die es sich auf die Fahne geschrieben hat, ihre Mutter ausfindig zu machen. Agotha ist hässig, rauh und hartnäckig. Ich habe natürlich auch ganz viel Liebe für Milan, einen Loser-Typen vom Balkan, der einmal im Leben etwas machen will, worauf er stolz sein kann. Milan wird von Dardan Sadik gespielt. Auch ein Name, der mir bis dato nicht bekannt war. Den ich jetzt aber nicht mehr missen möchte.
Nach sechs Folgen «Die Beschatter» bin ich begeistert und will mehr. Ob es eine zweite Staffel gibt, ist laut SRF aber noch offen. Und mein Herz jetzt schon gebrochen, falls nicht. Sofern Sie also auch gerade eine neue Serie suchen, geben sie den Beschattern eine Chance. Sie können mir danken, wenn das SRF eine zweite Staffel zeigt.
Text und Bild: Maja Zivadinovic