Misere mit der Missen-Marke
Es gibt Menschen, an die ich regelmässig denke. An meinen Sek-Lehrer zum Beispiel, der sich sicher war, dass aus mir nie was werden würde. Oft muss ich auch an meinen Grossvater selig denken, wie er mich früher ganze Sommerferien lang auf seinem Velolenker rumfuhr und mir jedes Glacé kaufte, das ich wollte. Und dann existieren auch ein paar Promis, bei denen ich mich regelmässig frage, wie es ihnen geht. Vujo Gavric zum Beispiel, der bald Papa wird. Alles Gute dafür. Das wird eine noch wildere Reise als dein «Der Bachelor»-Abenteuer, lieber Vujo. Regelmässig kommt mir auch Mirjam Jäger in den Sinn. Nach der Trennung von Rafael Beutl ist die Ex-Freestylerin alleinerziehend. Mit zwei Söhnen und einem Hund. Davor habe ich enorm viel Respekt.
Dann ist da noch Jastina Doreen Riederer (rechts im Bild). Jastina wurde im März 2018 von einer neuen Organisation zur Miss Schweiz gewählt. Was folgte, war ein Desaster: Entkrönung, Vorwürfe, Rechtsstreit! Statt Glamour und Karriere gabs für Jastina Häme und mediale Schlammschlachten. Jastina tauchte ab. Ich habe mehrmals versucht, sie zu erreichen, ohne Erfolg! Neulich tauchte die geschasste Miss wieder auf. Am Influencer Award im Zürcher Kaufleuten mischte sich die entkrönte Prinzessin unters Partyvolk. Gegenüber «20 Minuten» sagte sie, dass es ihr gut geht. Die vergangenen Monate und Jahre seien aber nicht einfach gewesen. Sie habe ärztliche Hilfe gebraucht, um sich von den Geschehnissen zu erholen.
Dass Jastina mit ihren 24 Jahren so eine Misere erleben musste, macht mich hässig. Waren Missen früher Königinnen, ist aus der Marke nur noch ein Scherbenhaufen geblieben. Ich wünschte, wir hätten die Krone mit Würde begraben. Dann hätten wir die Chance, sie mal wieder auszugraben. Jetzt gibts statt Missen nur noch Bachelorettes und Influencerinnen. Schade, schade!
Text und Bild: Maja Zivadinovic