Eine grosse Zahl im kleinen Rahmen gefeiert
Die FDP Olten feierte ihr 150-jähriges Jubiläum im Café Ring
Olten Eine von Westen herannahende Gewitterfront verschonte am vergangenen Donnerstagabend das Jubiläums-Apéro der Oltner FDP nur knapp; auf dem Trockenen musste deshalb aber dennoch niemand sitzen: das Team vom Café Ring sorgte für das leibliche Wohl der Anwesenden. Die Ortspartei gab sich derweil ganz bescheiden und feierte im kleinen Rahmen – was auch damit zu tun hat, dass das genaue Gründungsdatum nicht bekannt ist. Sich im Alter von 150 Jahren nicht mehr an die eigene Geburt erinnern zu können, ist allerdings kein Vorwurf, den man der Partei machen kann. Wie Vorstandsmitglied Nico Zila in seinem Rückblick über die Entstehung der Partei informierte, sei das Jubiläumsdatum auserkoren worden, da es am 12. Mai 1872 eine nationale Abstimmung über die Totalrevision der Bundesverfassung gegeben habe, welche bachab geschickt worden sei. Der Kanton Solothurn sagte allerdings mit rund 70% Ja zur Vorlage. Der Frust über die verlorene Abstimmung aufgrund des Ständemehrs führte dazu, dass im Anschluss freisinnige Köpfe aller Parteispektren im Gasthaus Krone zusammengefunden hätten und in den darauffolgenden Monaten den «Liberalen Verein Olten» gründeten. Aktuell ist die Oltner FDP mit neun Sitzen im Gemeinderat vertreten und damit die stärkste Partei im Parlament, wobei die Zusammenarbeit mit den anderen bürgerlichen Parteien so gut wie lange nicht mehr funktioniere, wie Zila festhielt.
Damit dereinst auch das 200-jährige Bestehen gefeiert werden kann, ist regelmässig frischer Wind nötig. Dieser wurde an jenem Abend durch Anindo Kühne von den Oltner Jungfreisinnigen vertreten. Kühne strotzte denn auch nur so vor jugendlicher Angriffslust: «Die FDP muss eine Partei der Lösungen werden und sich mit den wichtigen Problemen befassen – und nicht mit irgendwelchen 5G-Paranoias oder Gendersternchen.»
David Annaheim