Musik, Drinks und gute Laune
Am Samstag, 1. April, geht in sieben Oltner Lokalitäten das nächste Wandelbar Festival über die Bühne. Wer sorgt für musikalische Unterhaltung? Was ist neu? Welches sind die grössten organisatorischen Herausforderungen?
Olten 2019 ins Leben gerufen, gibt es gewisse Grundpfeiler, an welchen die drei Organisatorinnen des Wandelbar Festivals, Nadine Schärer, Tabea Glinz und Finja Basan, seither nicht rütteln: «Wir legen Wert darauf, ein Line-Up zusammenzustellen, welches ein möglichst breites Publikum anspricht und das für alle zugänglich ist. Deshalb versuchen wir, die Genrevielfalt so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Weiter halten wir am freien Eintritt zu allen Konzerten fest und setzen weiterhin auf die Kollekte, mit der man uns unterstützen und helfen kann, das Festival langfristig zu ermöglichen.»
Mit dem Festival möchten die drei jungen Frauen einerseits zeigen, was Oltens Barszene zu bieten hat, andererseits die nationale Musikszene sichtbarer machen. «Deshalb wählen wir bewusst Schweizer Künstlerinnen und Künstler, immer auch mit einem bevorzugten Blick in den Kanton Solothurn. Zudem liegt uns weiterhin ein ausgewogener Anteil an Frauen und Männer auf unseren Bühnen am Herzen.» Den Auftakt macht um 17 Uhr der Solothurner Samuel Blatter, der als «Balz okay» auftritt; gefolgt von der Oltnerin Eli Wolff und den Pop- und Indie-Klängen von Dana. Weiter geht es mit den Elektrobeats der Band Monte Mai, Rockklängen von DogDaugtherz sowie RnB-Soul-Sound von Marlin. Den Schlusspunkt setzt Rapperin Nathalie Froehlich aus der Romandie.
Kleines Team, viele Herausforderungen
Beim Buchen der Acts werde der Rahmen auch durch die finanziellen und technischen Rahmenbedingungen vorgegeben. «Für unser im Vergleich eher kleines Festival stellt das doch ab und zu eine Herausforderung dar», erklärt Nadine Schärer. «Mit unserem Technikpartner und den Locations sprechen wir daher jeweils im Vorhinein ab, was möglich ist und Sinn macht. Die damit verbundene zeitintensive Suche und internen Absprachen sind wohl die grössten Herausforderungen für uns. Wir sind alle Vollzeit im Beruf eingespannt und kümmern uns deshalb in unserer Freizeit um die Festivalplanung. Da das meiste aber ein selbstgesteckter Rahmen ist, nehmen wir die Herausforderungen immer wieder gerne an.» Überhaupt sei man in diesem Jahr sehr zufrieden mit dem Programm und hoffe, dass die Festivalbesuchenden es genauso sehen werden.
Sieben Locations an einem Abend – da wird auch in organisatorischer Hinsicht einiges abverlangt: «Wir können zum Glück seit der ersten Ausgabe auf die professionelle Unterstützung unseres Technikpartners Event One mit Stefan von Burg und zahlreichen Helfenden zählen. Stefan kümmert sich um alle Technikfragen und spricht mit Bands im Vorfeld ab, was sie brauchen», so Schärer. Er klappere ausserdem alle Locations ab, stelle die Equipmentliste zusammen und plane rechtzeitig die Umsetzung und den Aufbau am Festivaltag. «Ohne diese Unterstützung würden wir die Fragen und Aufgaben rund um die Infrastruktur sicher nicht bewältigen können.»
Grosse Support seitens der Gastronomiebetriebe
Seit Beginn des Projekts dürfe man auf viel Unterstützung – und mittlerweile auch die Nachfrage – von den Locations zählen, worüber man sehr dankbar sei. «Es war zum Glück auch diesmal nicht schwierig, die bisherigen Lokalitäten für eine weitere Ausgabe zu gewinnen und neue ins Boot zu holen», informiert Tabea Glinz. «Wir sind überall auf offene Ohren gestossen. Über die Jahre haben sich verschiedene Lokalitäten aus Olten auch direkt bei uns gemeldet. Einige hatten wir schon im Kopf, andere kamen überraschend.» Es werde jeweils versucht, verschiedene Standorte zu berücksichtigen, und man würde gerne auch weitere hinzunehmen, wobei die Zahl der Locations für einen einzigen Festivaltag mit sieben Orten für die drei Organisatorinnen im Moment aber genau richtig sei.
Schlussendlich seien laut Glinz aber viele Faktoren ausschlaggebend, die dazu führen, ob der Ort ein Teil des Festivals sein kann: «Er muss sich vor allem als Konzertlokalität eignen: Dazu zählen die Infrastruktur, Grösse und auch die Nähe zu den anderen Locations – müssen doch alle fussläufig erreicht werden können. Wir probieren dabei gerne aus und setzen uns für unterschiedliche Orte ein. Es muss aber auch praktikabel sein und vor allem ein schönes Erlebnis ermöglichen.» Dadurch, dass sich Oltens Angebot immer wieder verändere, entstünden auch stets neue Möglichkeiten, was entsprechend Spass bereite.
Neu im Radio hörbar
Als Premiere wird das Festival heuer erstmals vom Radiosender «Kanal K» übertragen. «Wir haben uns sehr über die Partnerschaft gefreut», erzählt Finja Basan. «Gerne würden wir mehr regionale Synergien nutzen und in unser Festival einbauen.» Man sei auch offen für Vorschläge oder Ideen von aussen.
Als grosses Vorbild werde immer noch «Musig i de Altstadt» in Aarau angesehen, das als Musikfestival über zwei Tage an verschiedenen Orten in Aarau stattfindet. «Es wäre natürlich schön, wenn wir auf längere Zeit gesehen auch grösser werden und mehr Lokalitäten miteinbeziehen könnten», so Basan. Dies wäre aber mit einem Mehraufwand verbunden, der entsprechend mehr Vereinsmitglieder und freiwillige Helfende voraussetze. «Wir würden uns also freuen, wenn das Team wächst. Denn es gibt viele Ideen und Pläne, die gern auch um weitere ergänzt werden können», meinen die drei Festival-Organisatorinnen abschliessend.
David Annaheim