Blickwinkel
Teuer, teurer, Kunstmuseum?
Der geplante Umbau der Liegenschaften Kirchgasse 8 und 10, sowie der damit verbundene Umzug des Kunstmuseums in das Nachbargebäude, wird in Olten heiss diskutiert. An der vergangenen Parlamentssitzung hat eine Mitte-Links-Mehrheit den Vorschlag des Stadtrates gutgeheissen. Dieser beinhaltet einen Projektierungskredit in Höhe von 2,5 Millionen für die beiden Liegenschaften. Anschliessend soll im nächsten Jahr der Umbau für knapp 23 Millionen erfolgen. Es ist für mich klar, dass das Kulturangebot der Stadt nicht gratis zu haben ist und es deshalb auch etwas kosten darf. Das vorliegende Projekt ist jedoch klar zu teuer. Ein Beispiel gefällig? Beim Projektierungskredit sind 2 Millionen Franken für Planerhonorare vorgesehen. Wenn man für die Arbeiten einen durchschnittlichen Stundensatz von 150 Franken pro Stunde als Grundlage nimmt, ergeben sich daraus über 13'000 (!) Arbeitsstunden allein für die Projektierung. Im Anschluss soll die Kirchgasse 10 mit dem darin vorgesehenen Kunstmuseum für knapp 14 Millionen Franken umgebaut werden. Im Jahr 2016 wurden die Kosten für den Umbau noch auf 10 Millionen Franken beziffert. 2020 hiess es, dass der Umbau bis zu einem Drittel fremdfinanziert werden soll. Heute spricht der Stadtrat in seinem Bericht und Antrag lediglich davon, dass «für das Kunstmuseum Beiträge Dritter erwartet werden». In der Parlamentsdebatte hat der Stadtrat dann schliesslich zugegeben, dass eine Fremdfinanzierung nicht garantiert ist. Es ist davon auszugehen, dass das Projekt am Schluss teurer wird als geplant und die Mehrkosten einmal mehr auf den Oltner Steuerzahler abgewälzt werden. Für mich ist deshalb klar: Kunstmuseum Ja, aber nicht zu diesem Preis. Aus diesem Grund unterstütze ich das Referendum gegen den Projektierungskredit in der Hoffnung, dass in einem neuen Anlauf ein weniger kostenintensives, aber innovativeres Projekt, welches sich nicht nur auf ein konventionelles Kunstmuseum beschränkt, vorgelegt werden kann.
Robin Kiefer, SVP Stadt Olten